Quickfacts Ranch-Style Content:
- Generative KI bringt Herausforderungen in der SEO mit
- Keyword-basierte Inhaltskonzepte geraten unter Druck
- Aufspaltung komplexer Inhalte spiegelt Suchintention eher wider
- Contentstrategie aus mehreren Ebenen aufbauen
Suchmaschinenoptimierung ist ein Wettlauf um Platz 1. Jeder SEO will in den SERPs ganz vorn liegen. Das war und ist Content, der mit Keywords vollgestopft wird. Oder zumindest steckt dieser Ansatz immer noch in den Köpfen einiger SEOs. Dabei ist der Rummel schon lange weitergezogen. Google – und wir beschränken uns hier der Einfachheit halber auf die Suchmaschine – hat in den zurückliegenden Jahren an verschiedenen Stellschrauben für den hauseigenen Algorithmus gedreht.
E-E-A-T (Expertise, Experience, Authoritativeness und Trustworthiness), die letzten Core Updates und generative KI – Keyword-basierte Strategien (wir können auch den Begriff Keyword-Stuffing strapazieren) geraten zunehmend unter Druck. Die Suchmaschinenoptimierung muss umdenken – und damit auch Dienstleistungen, die mit SEO Hand in Hand gehen.
Ist klassische Suchmaschinenoptimierung tot?
Definitiv nicht! Suchmaschinenoptimierung (SEO) wird es auch in Zukunft geben. Sie wird sich aber verändern müssen – sowohl in der konzeptionellen Ausrichtung als auch im Hinblick darauf, wie SEO gemacht wird. Was in der Vergangenheit funktioniert hat, ist nicht automatisch reif für den (SEO)Schrottplatz. Viele Strategien müssen aber überdacht und an neue Herausforderungen angepasst werden – wie der starke Keyword-Fokus.
Was ist Skyscraper Content?
Keyword-basierte Strategien haben einen Nachteil: Sie reduzieren die Bedeutung der Suchintention. Ein Ergebnis ist Skyscraper Content. Diese “Wolkenkratzer” greifen ein Thema mit gutem Ranking auf, tragen neue Inhalte zusammen und versuchen so, die Konkurrenz zu überbieten. Gute Inhalte noch besser zu machen, scheint auf den ersten Blick genau das Ziel hinter dem E-E-A-T-Prinzip von Google zu sein. Der positive Nebeneffekt: Durch die Länge des Skyscraper-Contents und die thematische Vielschichtigkeit lassen sich hervorragend themenrelevante Keywords platzieren.
Ein Beispiel für diese SEO-Strategie sind Versicherungsratgeber, etwa zum Tarifwechsel. Diese werden immer stärker aufgebläht und erreichen den Umfang mehrerer DIN-A4 Seiten. Versicherungsrecht, Musterkündigung und Schritt-für-Schritt Anleitungen – für sich genommen wichtige Themen, die viele Nutzer aber gar nicht interessieren. Zumindest nicht im Hinblick auf die eigentliche Suchintention.
Skyscraper Content, der jeden Longtail aufgreift und dezidiert bearbeitet, ist vielleicht besser als die Konkurrenz.
Ranch-Style Content – weniger ist mehr
Ranch-Style Content folgt einem anderen Ansatz. Die Fokussierung auf eine Suchintention, für die alle relevanten Informationen geliefert werden – nicht mehr und nicht weniger. Anders als beim Skyscraper Content fasst Ranch-Style Inhalte nicht zentral zusammen. Vielmehr verteilt sich Content auf Qualität und Relevanz für die Suchintention übernehmen die Hauptrolle. Die Suchmaschinenoptimierung muss sich konkret mit der Suchabsicht des Nutzers beschäftigen und eine auf die Nutzeranfrage hochwertige Antwort liefern. Ein Ansatz, der Vorteile mit sich bringt.
- Suchmaschinen belohnen nutzerzentrierte Inhalte: Dieser Pluspunkt des Ranch-Style Content liegt in Anbetracht der Google-Updates auf der Hand. Die Suchmaschine wird immer weiter darauf getrimmt, in den SERPs die Suchintention widerzuspiegeln. Nutzerzentrierte Inhalte, die auf spezifische Suchintentionen abzielen, können besser performen.
- Ranch-Style Content vs. generative KI: Inhalte lassen sich mit KI einfach erstellen und sind dabei auch noch sehr gut lesbar. Allerdings ergeben sich Nachteile. KI-Texte basieren auf antrainiertem Wissen, der Content bietet deshalb keinen Mehrwert. Google bewertet aber hochwertigen Inhalt, der Neues (Uniqueness) beitragen kann, als positiv. Ranch-Style Content bietet die Chance, Wissenslücken zu identifizieren und diese als Information Gain zu nutzen.
- Ranking durch Erfahrung: In E-E-A-T steckt auch Experience – also Erfahrung. Während sich dieser Aspekt in Skyscraper Content nur eingeschränkt implementieren lässt, bietet Ranch-Style Content dafür eine sehr praktische Plattform, um mit Nutzererfahrungen die Inhalte nicht nur lesbarer zu gestalten, sondern einen Mehrwert zu integrieren, den KI nicht liefert.
Warum bleibt SEO relevant?
Die Frage, ob generative KI Suchmaschinenoptimierung überflüssig macht, verkennt die Bedeutung von SEO – woran die Branche nicht ganz unschuldig ist. Lange hat es gereicht, sich nur mit Keywords zu beschäftigen. Diese Keywords zu identifizieren, in Texte zu verpacken und mit WDF/IDF zu garnieren wurde lange als das Nonplusultra angesehen. SEO muss mehrdimensional gedacht werden. Optimierung ist wichtig und steckt im Begriff Suchmaschinenoptimierung.
Innovative Ideen – um Nischen und zielgruppenrelevante Themen zu erkennen – sind genauso Bestandteil des SEO. Genau hierin liegt auch der Grund dafür, dass Suchmaschinenoptimierung relevant bleibt. Ranch-Style Content und Skyscraper Content schließen sich nicht zwingend gegenseitig aus. SEOs sollten beide vielleicht von einem anderen Standpunkt betrachten: Wo sich Ranch-Style und Skyscraper im Funnel der Customer Journey positionieren.

Ranch-Style Content bietet sich als Baustein für ToFu-Inhalt an, während Skyscraper Content in Richtung MoFu rutscht. Suchmaschinenoptimierung, die zusätzlich über Video-Marketing und Social Media Traffic generiert, sieht KI nicht als Gegner, sondern kann Künstliche Intelligenz zu einem Werkzeug machen.
Wichtige Begriffe im Text:
- Customer Journey: Weg des Kunden vom ersten Interesse für ein Produkt/eine Marke bis zum Verkauf oder Lead. Das Modell ähnelt einem Schornstein (engl. Funnel).
- ToFu: Top of the Funnel als Beginn des Interesses
- MoFu: Middle of the Funnel
- SERPs: Suchergebnisse oder Search Engine Result Page